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Trekking-Tour nach Nordindien, Spiti

Ferdl Stempfer und Adi Brunnthaler von den Naturfreunden Weyer nahmen als Mitglieder einer 14-köpfigen Sondergruppe der Bergspechte an einer abenteuerlichen Reise in das Himalaya-Gebiet zwischen Pakistan, Tibet und Nepal teil.

Die dreiwöchige Trekkingtour führte zuerst per Bus von der indischen Hauptstadt Delhi nach Manali in Nordindien. Die erste Höhenanpassung fand am Rothang-Pass auf 3.978 Metern statt. Mit Allradfahrzeugen ging es in das abgelegene und menschenleere Spiti, über das kaum Informationen bekannt sind. Über den Kuzum-Pass auf 4.550 Metern wurde das Dorf Kibber erreicht, wo das eigentliche neuntägige Trekking begann. Das höchste Trekking-Ziel stellte der 5.590 Meter hohe Parang-Pass dar, danach ging es über einen Gletscher und eine Trockenwüste mehrere Tage zum geheimnisvollen See Tso Moriri. Die Begleitmannschaft bestand aus den Treibern der Mulis für das schwere Gepäck und der Küchenmannschaft. Im Tagesrucksack befand sich alles Nötige für die zwölf bis zwanzig Kilometer langen Etappen - immer zwischen 4.000 und 5000 Metern, bei Temperaturen um die 30 Grad. Jeder Tag hatte ein neues Abenteuer parat: Die Überquerung von reißenden Flüssen per Seil, die Instandsetzung von weggerissenen Wegen oder die Begegnung mit der heimischen Tierwelt, wie Wildesel, Murmeltier, Adler und Yak. Der Parang La bildet die Grenze zwischen Spiti und Ladakh, den einsamsten Regionen Indiens. Die stahlblaue 32 Kilometer lange Sichel des Tso Moriri markierte das Ende des Trekkings. Von der Hauptstadt Leh aus wurde gut akklimatisiert die Besteigung des 6.150 Meter hohen Stok Kangri angegangen. Zehn der 14 Teammitglieder unternahmen den Besteigungsversuch bei schwierigen Witterungsverhältnissen. Nach zwölf Kilometern Anmarsch zum Basislager oberhalb von Stok und nur einer Stunde Schlaf begann um ein Uhr nachts der mühsame Aufstieg zum Gipfel. Es gab ungewöhnlich viel Schnee, der aber war zumindest hart gefroren und damit steigeisentauglich. Ein lawinengefährdeter Hang brachte des Unternehmen fast zum Scheitern. Schließlich stellte der überwächtete, nicht endenwollende Gipfelgrat eine letzte Herausforderung dar. Acht TeilnehmerInnen erreichten gegen Morgen den mit Gebetsfahnen geschmückten Gipfel. In Bestlaune begann nach einer Stunde der unendlich lange Rückweg ins Basislager und noch am gleichen Tag weiter bis nach Stok und Leh. Dort, in der Hauptstadt Ladakhs, feierte gerade der Dalai Lama, das Oberhaupt der tibetischen Buddhisten, seinen 80. Geburtstag. Eine wunderbare Gelegenheit für die Reisegruppe die Ausstrahlung dieses besonderen Menschen kennenzulernen. Der Besuch einer großen Gebetsveranstaltung des Dalai Lama und mehrerer Klöster rundeten die Reise ab. Per Inlandsflug ging es am letzten Tag von Leh nach Delhi, wo bei einem Sightseeing die unglaublichen Probleme des indischen Subkontinents überdeutlich zu sehen waren - ein regelrechter Kulturschock. So stellte diese Reise ein Wechselbad der Gefühle dar, zwischen der Meinung, dass die Welt nicht mehr zu retten sei und den Höhenflügen in den phänomenalen Bergen des Himalaya.

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